DIY Kokosöl-Haarkur für gefärbte Haare
Wer seine Haare färbt oder blondiert, kann mit einer DIY Kokosöl-Haarkur den Feuchtigkeits- bzw. Proteingehalt verbessern. Meist laugen Haarfarben und Blondierungen die Haare ziemlich aus. Nicht selten sind vor allem die Haarspitzen nach der Farbbehandlung richtig spröde, spalten sich leicht oder brechen sogar ab. Der Einsatz von Wasserstoffperoxid, auf den in Färbemitteln und Blondierungscremes kaum verzichtet werden kann, tut nicht nur den Haaren, sondern auch der Kopfhaut nicht gut. Deshalb sollte man vor allem bei den Pflegemitteln darauf achten, dass sie nicht noch mehr belasten.
Nur weil ihr eure ergrauten Strähnen abdecken wollt oder auch einfach nur mit eurer Naturhaarfarbe unzufrieden seid, müsst ihr immer noch keine fusselige Mähne hinnehmen. Es gibt kleine Tricks, die auch gefärbtes Haar vom Ansatz bis zu den Spitzen gesund erhalten und glänzen lassen. Zunächst müsst ihr aber wissen, was genau euren Haaren fehlt. Mit dem Wet Assesment könnt ihr in einem Test prüfen, ob euren Haaren mehr Proteine fehlen oder ob sie doch eher mehr Feuchtigkeit benötigen. Es ist natürlich auch möglich, dass ein Überschuss an Proteinen herrscht, denn auch das kann sich negativ auf eure Frisur auswirken. Im Gegensatz dazu kann das Haar nie ein Zuviel an Feuchtigkeit aufweisen. Dementsprechend wie der Test ausfällt, könnt ihr euch mit hochwertigem, nativem Kokosöl die passende Haarkur mischen.
Wie funktioniert das Wet Assesment?
Wascht eure gefärbten, bzw. blondierten Haare mit ganz normalem, silikonfreiem Shampoo einmal durch und verzichtet auf weitere Pflegeprodukte. Bitte keine Spülung, Kur oder andere Mittelchen benutzen – diese verzerren den Test!
Drückt anschließend mit einem Handtuch das Wasser sanft aus den Haaren aus und lasst sie ein wenig antrocknen. Jetzt nehmt ihr mehrmals einzelne Haare und zieht leicht daran. Was passiert?
Dehnen sie ich ein wenig, springen aber dann wieder zur Ursprungslänge zurück ohne zu brechen? Dann ist das prima, denn genau so sollte es sein. Dann fehlt euren Haaren nichts und eure Pflegeroutine scheint okay zu sein.
Mangel an Proteinen
Bei einem Proteinmangel dehnt sich das einzelne Haar viel länger als normal und bricht ab. Es kann auch sein, das es sich dehnt und dehnt, aber nicht bricht. Meist fühlt es sich dann auch gummiartig an.
Überschuss an Protein
Bei einem Proteinüberschuss fehlt dem Haar Elastizität. Es dehnt sich bei dem Test gar nicht und bricht einfach ab.
Mangel an Feuchtigkeit
Bei einem Feuchtigkeitsmangel fühlt sich das Haar struppig, rau und trocken an. Es lässt sich kaum dehnen und reißt leicht. Die Haare lassen sich schlecht kämmen und haben wenig Glanz.
Überschuss an Feuchtigkeit
Die Haare können nie zu viel Feuchtigkeit haben. Ein Feuchtigkeitsüberschuss ist demnach nicht möglich.
Die richtige DIY Kokosöl-Haarkur für dein Haar
Je nachdem, wie eure Haare beim Wet Assesment reagiert haben, könnt ihr euch jetzt eure passende DIY Kokosöl-Haarkur mischen.
DIY Kokosöl-Haarkur bei Proteinmangel
Zur Vorbereitung wascht ihr eure Haare wie gewohnt mit einem silikonfreien Shampoo. Fehlen Proteine, dann eignen sich dafür vor allem Haarwasch-Produkte die z.B. Weizenprotein oder Seidenprotein enthalten.
Für die DIY Kokosöl-Haarkur bei Proteinmangel benötigt ihr
- 1 Ei
- 1 EL Naturjoghurt
- 1 EL natives Rohkost-Kokosöl
Verrührt das Eigelb mit dem Eiklar in einer kleinen Schüssel. Ihr könnt dafür eine Gabel oder auch den Handmixer nehmen.
Danach gebt ihr das Naturjoghurt und das weiche oder flüssige Kokosöl dazu und vermischt alles miteinander. Sollte das Kokosöl zu fest sein, dann lasst es vorher in einem warmen Wasserbad weich werden. Es darf aber nicht zu heiß sein, sonst stockt das Ei. Außerdem gehen bei zu hoher Hitze wichtige Inhaltsstoffe verloren.
Die Kokosöl-Haarkur wird gleichmäßig auf das feuchte Haar aufgetragen und sollte etwa 20 Minuten wirken. Am besten drappiert ihr ein Handtuch zu einem Turban über den Kopf. Danach gut mit warmem Wasser ausspülen, kurz shamponieren und erneut ausspülen.
DIY Kokosöl-Haarkur bei Feuchtigkeitsmangel
Wenn es euren Haaren an Feuchtigkeit fehlt, fühlen sie sich normalerweise sehr trocken und stumpf an. Man könnte vermuten, dass es an Wasser fehlt. Es sind aber tatsächlich eher Fette und Öle, an denen es mangelt.
Die Kopfhaut produziert in den Haarbalgdrüsen das Sebum (Talg) – jene Lipide, die das Haar geschmeidig machen und ihm Glanz verleihen. Allerdings kann diese Lipidproduktion gestört oder die Kopfhaut und das Haar durch zu starke Entfettung (zu häufige Haarwäschen oder zu scharfe Pflegeprodukte) ausgelaugt sein. Die Folge ist, dass das Haar nicht ausreichend geschützt und dadurch stumpf und trocken wird. Dauert das ständige Auslaugen an, kann der Haarschaft mit seiner Schuppenschicht beschädigt werden und die Haare spalten sich oder brechen ab.
Für die DIY Kokosöl-Haarkur bei Feuchtigkeitsmangel benötigt ihr
- 1 Teelöffel extra natives Olivenöl
- 1 Teelöffel natives Rohkost Kokosöl
- 1 Teelöffel Arganöl
Wascht eure Haare mit einem milden Shampoo und drückt mit einem Handtuch vorsichtig das Wasser aus. Verrührt die drei Öle im warmen Wasserbad so lange miteinander bis das Kokosöl darin geschmolzen ist. Achtet darauf, dass die Öle nicht zu heiß werden, um alle wertvollen Pflegestoffe zu erhalten.
Verteilt die Kokosöl-Haarkur gleichmäßig vom Ansatz bis in die Längen und lasst sie mindestens eine halbe Stunde einziehen. Je länger, desto besser für das Haar. Anschließend sorgsam mit warmem Wasser ausspülen, einmal durchwaschen und erneut ausspülen.
Was, wenn beides fehlt? Proteine und Feuchtigkeit?
Sollten beide oben genannte Kuren keinen Erfolg bringen, könnte es sein, dass euren Haaren sowohl Proteine als auch Feuchtigkeit fehlen. In diesem Fall solltet ihr einmal die Kombi zwischen beiden Kuren versuchen. Nehmt die Zutaten der Feuchtigkeitskur und mischt sie mit einem verrührten Ei oder mit einem Esslöffel Naturjoghurt.
Was tun bei einem Proteinüberschuss?
Wenn eure Haare zu viel Proteine enthalten, könnt ich die Feuchtigkeits-Kur verwenden, denn viel Feuchtigkeit im Haar gleicht den Überschuss an Proteinen wieder aus. Außerdem solltet ihr eure Haarpflegemittel auf folgende Inhaltsstoffe prüfen, die einen Proteinüberschuss im Haar verursachen können:
- Hydrolyzed Wheat (Weizen) Protein
- Oats (Hafer) Protein
- Silk Protein
- Keratin
- Sojaprotein
- Milchprotein
- Eier
Diese Pflegeprodukte verwendet man am besten nicht, wenn das Haar sowieso schon zu viel Protein enthält.
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